
PROJEKT 2: QUIET TEXTURES
“Quiet Textures“ ist eine fotografische Serie, die sich auf die leisen Qualitäten von Oberflächen konzentriert. Durch Nähe, Licht und Reduktion entstehen Bildräume, in denen Struktur und Stille miteinander sprechen.
DEZEMBER 2024
Diese fotografische Zweiteilung beschäftigt sich mit der Materialwirkung von Holz in zwei unterschiedlichen Zuständen:
Links zeigt sich die ruhige, organische Struktur einer massiven Tischplatte. Poliert, verdichtet, formal abgeschlossen. Rechts dagegen steht ein konstruktives Element im Entstehen: ein noch unfertiger Holzzaun, roh, verschachtelt, spannungsvoll.
Beide Bilder thematisieren Oberfläche, Ordnung und Form, nicht als dekoratives Motiv, sondern als stilles visuelles System. „Quiet Textures“ versteht Material als Medium der Gestaltung und der Wahrnehmung.
STILLHOLZ
Zwei Ansichten von Holz:
Das eine wie ein stiller Tisch, der Geschichten gesammelt hat, das andere wie ein Versprechen in Arbeit. Hier liegt Wärme in der Fläche, ein Nachklang von Händen und Zeit. Dort spricht das rohe Holz von Bewegung, von Richtung, von etwas, das erst noch werden will.
Zwischen ihnen: ein zarter Dialog über Ruhe und Aufbruch, über das, was bleibt, und das, was sich erst noch zeigt.
Diese Serie zeigt, was vergeht, während es geschieht. Zwei Bilder, verbunden durch Schatten: nicht als Abdruck der Dinge, sondern als deren flüchtige Sprache.
Lichtlinien
Im rechten Bild hängt eine Bewegung im Raum, der Schatten einer Kette, eines Objekts, das fast schon verschwunden ist. Es ist nicht das Objekt, das hier zählt, sondern seine Spur: weich, schwebend, wie ein leises Nachwort. Im linken Bild legt sich der Schatten eines Rahmens in rechte Winkel auf eine helle Wand. Nichts lenkt ab. Nur Form, Licht und Linie. Der Raum wird hier zu Fläche, das Sichtbare zum Fragment, reduziert bis zur Abstraktion.
Beide Bilder berühren den Moment, bevor etwas verschwindet. Sie handeln vom Weglassen, vom Hinschauen, vom Zwischenraum. Was nicht gezeigt wird, ist genauso wichtig wie das, was zu sehen ist.
„Lichtlinien“ ist ein stilles Projekt über Wahrnehmung, Rhythmus und das Unspektakuläre, über das, was wir oft übersehen, obwohl es uns umgibt.
Es ist eine Einladung zur Verlangsamung.

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Das Ziel dieses Projekts war es, flüchtige Lichtmomente sichtbar zu machen – Schatten, die nur für einen Augenblick bestehen, aber eine stille Präzision besitzen. Es ging darum, Formen einzufangen, die nicht gebaut, sondern vom Licht gezeichnet sind.
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Ich habe Konzept, Fotografie und Nachbearbeitung eigenständig entwickelt. Besonders wichtig war mir dabei, nicht zu inszenieren, sondern zu beobachten – und den richtigen Moment zu erkennen, bevor er wieder vergeht.
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Ich arbeite meist intuitiv, aber mit klarer Aufmerksamkeit für Komposition und Rhythmus. In diesem Projekt habe ich mit natürlichem Licht gearbeitet, ohne künstliche Eingriffe. Die Entscheidung lag weniger im Auslösen als im Auswählen: Wann ist ein Schatten mehr als nur ein Abdruck?
Mich interessiert, was entsteht, wenn Licht selbst zur Zeichnung wird – und wie wenig es braucht, um Raum und Zeit spürbar zu machen.
Ich suche nach Bildern, die leise sprechen, aber nachhallen. Mich interessiert das, was fast übersehen wird: ein Schatten, ein Schnitt, ein Stück Holz. Nichts soll sich aufdrängen. Ich will einladen, genauer hinzusehen. Still, aber bestimmt.